Eberhard Schmidt

Kurt Harald Isenstein

" Dort wo ich wirken kann, ist meine Heimat"

Bildhauer, Kunstpädagoge, Zeichner

 

164 Seiten mit Abb., Register und Werkverzeichnis

Preis: 14,90

ISBN  978-3-95565-447-4

 

erschienen im Februar 2021

im Verlag Hentrich&Hentrich,  Leipzig / Berlin

 

Bei der Suche nach dem Schöpfer einer ererbten Statuette stößt der Autor auf das bewegte Leben des heute in Deutschland fast vergessenen jüdischen Bildhauers Kurt Harald Isenstein (1898-1980).

Im Berlin der 1920er Jahre war er für seine eindrucksvollen Porträtbüsten prominenter Zeitgenossen berühmt: Albert Einstein, Wilhelm Dörpfeld, Magnus Hirschfeld, Emil Ludwig, Alfred Döblin, Luigi Pirandello, Friedrich Ebert, Paul von Hindenburg und viele andere saßen ihm Modell.

Nach der Verwüstung seines Ateliers durch die SA wurde er 1933 kurzzeitig verhaftet und misshandelt. Er flieht daraufhin mit seiner Frau nach Dänemark. Dort setzt er seine künstlerische Tätigkeit fort und gründet in Kopenhagen

eine Kunstschule, in der er Kindern und Laien das Modellieren beibringt. Auch schriftstellerisch tritt er in Erscheinung mit Büchern über seine Freundin Käthe Kollwitz, über Heinrich Heine, mit Hörspielen und weltweit erfolgreichen Anleitungen zum Modellieren.

Nach der abermaligen Flucht vor den Nazi, die Dänemark 1940

besetzt hatten, erreicht er 1943 mit seiner Frau Hildegard Schweden, wo er bis zum Kriegsende bleibt. 

Nach Dänemark zurückgekehrt, nimmt er die dortige Staaatsbürgerschaft an und wirkt bis zu seinem Tod mit 82 Jahren in Kopenhagen. Es entstehen Büsten von Karen Blixen, Niels Bohr, Martin Andersen-Nexö, Anker Jörgensen

u.a. bekannten dänischen Persönlichkeiten.

Auch seine schon in Berlin begonnene Tätigkeit  als Pressezeichner, mit der er  in Theatern und Konzertsälen die berühmten Schauspieler, Dirigenten und Solisten bei ihrer Arbeit beobachtet und porträtiert, setzt er fort. In seinem Nachlass, der in der dänischen Stadt Korsoer  als "Isenstein-Samlingen"  im Museum Kongegaarden aufbewahrt wird, sind mehr als 7000 Pressezeichnungen versammelt.

Im Deutschland der Nachkriegszeit hat er nur wenige Ausstellungen, wird aber durch seine Radio- und TV-Sendungen "Modellieren für Kinder"  erneut bekannt. Das Buch schildert auch seine langwierigen und nur teilweise erfolgreichen Auseinandersetzungen mit der deutschen

Wiedergutmachungsbürokratie. 1978 verleiht ihm Willy Brandt zu seinem 80. Geburtstag das Bundesverienstkreuz.

Isenstein stirbt mit 81 Jahren in Kopenhagen, wo er auf dem jüdischen Friedhof begraben ist

 

Im Anhang des Buches befinden sich 16 Abbildungen seiner Arbeiten, die heute über die ganze Welt verstreut  sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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